Umbau der Wedde-Weiche: Das Dilemma

Für die durchgängige, möglichst naturnahe Gestaltung der Wedde von der Quelle bis zur Einmündung in die Oker wurde von den beteiligten Kommunen, Landkreisen und Fachbehörden unter Beteiligung des NABU sowie der Landwirtschaft ein Gewässer-Entwicklungsplan erstellt. Dieser sieht im letzten Abschnitt u.a. vor, dass für die Wedde in Schladen „eine geregelte Wasserführung gewährleistet wird“. Weiterhin wird auch auf die Naturdenkmale „Breustedts Gutspark mit Teich“ sowie den Burggraben der Domäne hingewiesen, die mit dem Wasser zu versorgen sind.

Als vor einigen Jahren die damalige „Pendelrampe“ südlich vor Schladen bei Hochwasser regelmäßig ihr Höhenprofil verlor, weil ihre Steine weggespült wurden, plante die Untere Wasserbehörde einen Umbau. Planungsgrundlage wurde aber offensichtlich nicht der Gewässerentwicklungsplan, sondern wohl eine Wasserrechts-Rahmenrichtlinie, die insbesondere die „Fischläufigkeit“ zur Oker in den Vordergrund stellte. Die „Wedde-Weiche“ wurde deshalb so gestaltet, dass das örtliche Gefälle stärker zur Oker neigt und sicherstellt, dass dorthin immer Wasser fliesst.

In die neugestaltete Röhre für die innerörtliche Wedde fliesst nur ausreichend Wasser, wenn auch viel Wasser in der Wedde ankommt. Für die innerörtliche Wasserführung haben die Planer darauf vertraut, dass der Ahlerbeek von Wehre kommend immer genügend Wasser zuliefert. Ortskundige hätten gewusst, dass das auch in der Vergangenheit nie sicher war. Eine dauerhaft trockene Wedde in Schladen über solchen Zeitraum hat also mit dem letzten Umbau zu tun. Es stellt sich die Frage, ob es wirklich so wichtig ist, immer eine Fischverbindung zur Oker zu haben oder ob es besser ist, 3 km Bachlauf im Ort regelmäßig mit Wasser zu versorgen, auf das auch hier die Lebewesen angewiesen sind.

Im Hintergrund soll es wohl auch darum gehen, welchen Fließbereich der Okerunterhaltungsverband dann noch pflegen muss, wenn die innerörtliche Wedde abgestuft würde. Einen solchen Versuch hat es jedenfalls vor vielen Jahren schon einmal gegeben. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Zahlreiche Bürger schütteln den Kopf und fragen uns, warum soviel Geld ausgegeben wird, für Maßnahmen, die unserem Ortsbild und auch der Natur in diesem Bereich eher schaden als nützen (s.a. www.cdu-schladen-werla.de).

Karl-Jürgen Heldt, Fraktionsvorsitzender
Bilder: Wedde-Weiche, trockene Wedde an der Domänenbrücke