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Im Rahmen seiner Sommertour legte der Landtagsvizepräsident und MdL des Niedersächsischen Landtages, Frank Oesterhelweg, einen Stopp in Schladen ein. Dort angekommen, wurde er von Bernward Köbbel, Karl-Jürgen Heldt und Stefan Lüttgau, allesamt Vorstandsmitglieder der CDU Schladen, in Empfang genommen. Die Sommertour des Landtagsabgeordneten dient dem Zweck, völlig zwang- und formlos, ohne Hinblick auf einen Wahlkampf, in Kontakt mit Einrichtungen, Firmen und Bürgern und Bürgerinnen zu kommen, um persönlich in Gesprächen von deren Sorgen und Nöten im Zusammenhang mit der Kommunal- und Landespolitik zu erfahren. Auch Themen zum Allgemeinwohl werden hierbei angesprochen. Die CDU Schladen hat deswegen für F. Oesterhelweg ein ordentliches Programm vorbereitet, das einen Besuch des Taternberges (Themen: Streublumenwiese, Insektenhotel, Bienenstrom, Hochwasserschutz in der Oker und den Auen), des Freibades Schladen (Gespräch mit den Vorsitzenden des Trägervereines, des Fördervereines und der DLRG), des Alten- und Seniorenheims Grotjahn-Stiftung (Gespräche mit der Heimleitung und der Mitarbeitervertretung) des Harly-Hofes Beuchte (Produkte aus der Umgebung) und ein Treffen mit vom letzten Hochwasser betroffenen Bürgerinnen und Bürger beinhaltete.
1 Tarternberg
Die erste Anlaufstation war der Taternberg am Flachsrottenweg. Der Taternberg, früher einmal eine gepflegte, parkähnliche Anlage, wurde in den letzten Jahren mehr oder weniger der Natur überlassen, weil die Unterhaltung durch Vandalismus zu kostspielig wurde und auch das allgemeine Interesse am Bestand der Anlage nachgelassen hatte. Die Fläche eignet sich nun in hervorragender Weise für das Anlegen von Streublumenwiesen zum Wohle der Insekten, insbesondere der Bienen. Der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Herr Michael Petrick, berichtete vor Ort, dass die Gemeinde auf Anregung der CDU Schladen bereits einen Streublumenstreifen auf dem Gelände angelegt habe. Die Erweiterung solcher Maßnahmen seien zwar im Sinne der Natur wünschenswert und man will das auch nicht aus den Augen verlieren, jedoch erfordere ein solches Gelände eben auch eine entsprechende Pflege, die seitens der Gemeindeverwaltung aufgrund der Vielzahl von anderen Aufgaben nicht immer oder nur schwer geleistet werden kann. Auch das Thema Insektenhotel spielte eine Rolle. F. Oesterhelweg bemerkte hierbei, dass solche Hotels auch in Eigenarbeit unter Anleitung von Fachkräften der ortsansässigen Tischlereien in Workshops der Schulen oder im Rahmen einer Ferienpassaktion in Zusammenarbeit mit jungen Menschen hergestellt werden könnten. Er wies ferner darauf hin, dass der Landkreis Wolfenbüttel Fördermittel für die Umsetzung verschiedener Maßnahmen im Bereich Natur bereithalte, die per Antrag abgerufen werden könnten. Karl-Jürgen Heldt berichtete weiterhin in diesem Zusammenhang von der Möglichkeit, sogenannten Bienenstrom zu erzeugen. Das Projekt „Bienenstrom“ beinhaltet, dass auf Feldern Wildpflanzen angepflanzt werden, auf denen sich bis zur Ernte Bienen und andere Insekten tummeln können. Sie finden dort eine bunte Vielfalt, die es auf nur mit Raps, Mais oder Getreide bepflanzten Feldern nicht gibt. Der Ertrag des Feldes wird schließlich in Biogasanlagen zu Strom gemacht, der wiederum ins Netz eingespeist wird. Es wird Öko-Strom gewonnen und gleichzeitig helfen die Wildpflanzenfelder im Kampf gegen das Insektensterben. Da die Effizienz dieser Felder geringer ist als bei Raps- oder Maisfelder, müsste hier ein finanzieller Ausgleich gezahlt werden. Das Interesse der großen Energieerzeuger an solcher Art der Stromerzeugung hält sich in Grenzen – sie verweisen darauf, dass sie schon Bio-Strom einspeisen würden.
In Sachen Hochwasserschutz an der Oker und deren Auen berichtete K.-J. Heldt, dass insbesondere in den Naturschutzgebieten südlich von Schladen Totholz den Ablauf des Wassers bei Hochwasserlagen behindern würde. Unverständlich sei der Konflikt bei der Bewertung der Rechtslagen in diesem Zusammenhang, wobei oftmals Maßnahmen der Gefahrenabwehr für Leib und Leben oder bedeutenden Sachwertes vom Naturschutz einkassiert werden.
2 Freibad Schladen
Man verließ den Taternberg und machte sich auf dem Weg zum Freibad Schladen.
Dort wurde die Gruppe um F. Oesterhelweg von den Vorsitzenden des Trägervereines, Herrn Jürgen Warneke, der Vorsitzenden des Fördervereines, Frau Karin Gensrich, und vom Vorsitzenden der DLRG Schladen, Herrn Rainer Bartels, erwartet.
Das Freibad Schladen ist ein Naturbad mit einem Nichtschwimmer- und ein Mutter-Kind-Becken, das mit Beginn des Zukunftsvertrages 2012, der von der Gemeinde Schladen-Werla mit dem Land Niedersachsen zur Haushaltskonsolidierung abgeschlossen wurde, in die Unterhaltung der drei genannten Vereine übergegangen ist – ansonsten hätte das Bad geschlossen werden müssen. Seitdem kümmern sich die Mitglieder dieser Vereine in ehrenamtlicher Tätigkeit um den Erhalt des Freibades zum Wohle der Allgemeinheit.
Jürgen Warneke (Vors. des Trägervereines) berichtete in aller Deutlichkeit, dass der Betrieb des Bades sehr viel Mühe mache, weil ständig hohe Auflagen erfüllt werden müssen und neue Auflage hinzukommen. Um diese Auflagen umsetzen zu können, benötigt es viel Geld, dass man erst einmal einnehmen müsste. Zufrieden sei er mit den Einnahmen des Verkaufes von Eintrittskarten aus dem Sommer 2018. Auch dieses Jahr laufe es gut. Zwar werde man, so Warneke, jährlich von der Gemeinde Schladen-Werla finanziell unterstützt, jedoch muss dieses Geld vorrangig für Personalkosten ausgegeben werden. Das wirklich Üble bei dieser Unterstützung ist die Tatsache, dass der Trägerverein für den Geldbetrag der Gemeinde noch Steuern abführen muss. Die Kosten für Instandhaltung und Investitionen muss der Trägerverein selbst aufbringen. Das kann jedoch nicht immer gelingen und so ist man auf die Unterstützung des Fördervereines, der DLRG und des Zukunftsfond Asse angewiesen, den Frank Oesterhelweg mit ins Leben gerufen hatte. Frau Gensrich (Vors. Förderverein) teilte mit, dass das Bad nur durch das gute Zusammenwirken aller drei Vereine betrieben werden kann und weist insbesondere darauf hin, dass die Mitglieder ihres Vereines jedes Jahr eine Vielzahl von Stunden in ehrenamtlicher Tätigkeit zum Erhalt des Bades absolvieren. Sie appellierte an all diejenigen, die noch nicht Mitglied im Förderverein seien, eine Mitgliedschaft mit Jahresbeitrag i.H.v. 15,- Euro zu überdenken. Rainer Bartels (Vors. DLRG) erläuterte, dass sein Verein eine Station im Freibad betreibe. Rettungsschwimmer der DLRG Schladen unterstützen bei der Badeaufsicht und weitere Hilfe wird bei der Wartung/Bedienung der Technik im Bad geleistet.
Alle drei Vorsitzende wiesen darauf hin, dass die Zusammenarbeit miteinander hervorragend laufe. Ein Zahnrad greife in das andere und nur so und gemeinsam könne man die schwere Aufgabe bewältigen.
Die Zuhörer waren beeindruckt von den Leistungen der Mitglieder dieser drei Vereine, die unentgeltlich dafür sorgen, dass man in Schladen im Sommer in ein Freibad gehen kann.
3 Alten- und Pflegeheim Grotjahn-Stiftung
Die Grotjahn-Stiftung besteht seit 168 Jahren in Schladen und bietet neben der stationären Pflege die ambulante Pflege, die Kurzzeit- und Verhinderungspflege sowie betreutes Wohnen mit Service an. Die Stiftung ist der größte Arbeitgeber in Schladen und es gibt kaum jemanden in Schladen, der/die nicht zumindest eine/n kennt, der/die in der Stiftung arbeitet.
Nicht allein aus diesem Grunde macht es Sinn, dieser Einrichtung einen Besuch abzustatten. Der Heimleiter, Herr Bloemke, ließ es sich nicht nehmen, die Gruppe um Frank Oesterhelweg persönlich in Empfang zu nehmen und unterbrach sogar dafür seinen Urlaub. Die Gesprächsrunde ergänzte die Leiterin der Verwaltung, Frau Kontny, die Pflegedienstleiter, Frau Maxwitat und Herr Kappler, der Personalmanager, Herrn Lehnert, und die Mitarbeitervertreterin, Frau Kampe. Herr Bloemke teilte mit, dass er erst vor relativ kurzer Zeit mit der Heimleitung betraut worden sei. Mit viel Freude und Energie gehe er die Arbeit an. Sein primäres Ziel sei es, für die Bewohner/innen ein Umfeld zu schaffen, in dem sie sich noch wohler fühlen können. Das gelte für die Inneneinrichtungen der Häuser und auch für die Außenanlagen der Stiftung. Er habe im Personalbereich nachgelegt und sei stolz auf die Leistungen seiner Pflegefachkräfte. Aber auch die Betreuungskräfte seien ein äußerst wichtiger Bestandteil der Gesamtpflege. Die Diskussionen um die Pflegekammer seien ihm nicht unbekannt. Die Pflege, so Herr Bloemke, brauche eine Stimme, nur sei die Einrichtung der Pflegekammer und deren erste Schritte gänzlich misslungen. Es werde schwer werden, das Vertrauen der Pflegekräfte wieder zu gewinnen. Für seine Einrichtung gelte das Motto „Miteinander Füreinander“. Er wünsche sich, dass sich noch mehr ehrenamtliche Helfer in den Dienst der Pflegebedürftigen begeben würden. Bernward Köbbel (Vors. CDU OV Schladen) bot Herrn Bloemke spontan an, bei der nächsten Krokuspflanzaktion der CDU 5000 Stk. Krokuszwiebeln auf dem Gelände der Stiftung zu setzen. Dieses Angebot nahm der Heimleiter dankend entgegen und brachte seine Vorfreude auf eine im Frühjahr blühende Wiese auch im Namen der Bewohner/innen zum Ausdruck.
Bei diesem Besuch wurde deutlich, dass eine Stunde Gesprächszeit nicht ausreichend war. Gerne hätte Herr Bloemke die Besucher über das Gelände der Grotjahn-Stiftung mit entsprechenden Ausführungen geführt. Beide Seiten vereinbarten ein erneutes Treffen.
4 Harlyhof Beuchte
Der Harlyhof war die nächste Station, die der Landtagsvizepräsident im Rahmen seiner Sommertour besuchte. Hier traf er Stephan Knoke, den Betreiber des Hofes. Seit 10 Jahren, so Knoke, betreibe er eine Eierproduktion, die zu einem festen Bestandteil seines Lebensunterhaltes geworden sei. In seinem Bestand zähle er 3500 Legehennen, die er auf dem Hof selbst und in einem mobilen Hühnerstall auf dem Feld halte. Darüber hinaus bewirtschaftet er eine 100 Hektar große Fläche in konventioneller Weise. Eier des Harlyhofes seien in verschiedenen Einkaufsmärkten der Region zu kaufen. Er wurde gefragt, warum er keinen Biohof betreibe, worauf S. Knoke lächelnd antwortete, dass er das Hühnerfutter zu 70 % auf seinem Acker erwirtschafte und dass er auf 3 Hektar bienenfreundliche Blühstreifen angelegt habe, was er als zertifizierten Biobetrieb nicht bräuchte. Als weiteres Hindernis bei der Biowirtschaft nannte S. Knoke fehlende Mitarbeiter, die aber für einen Biohof zur mechanischen Unkrautbekämpfung erforderlich wären. Seine Kunden wüßten, woher die Eier stammen, wie er seine Hühner hält und woher er das Futter bezieht. Ferner beklagte Knoke, dass grundsätzlich viel zu viel Bürokratie hinter allem stehe und alle würden ihre Hände für Gebühren aufhalten. Auf die Frage, was mit den Legehennen passiere, wenn sie ausgedient hätten, antwortete Knoke ein wenig traurig, dass sie zu Katzen- und Hundefutter verarbeitet werden würden. In der heutigen Gesellschaft kaufe kaum mehr einer ein ganzes Suppenhuhn, wir seien die letzte Generation, die so etwas noch mache.
In dem Gespräch merkte man deutlich, dass sich hier zwei Landwirte unterhielten, die von den Problemen in der Landwirtschaft nur allzu gut bescheid wussten.
5 Okerbrücke im Ortskern Schladen
An der letzten Anlaufstelle bei der Sommertour durch Schladen wurde F. Oesterhelweg auf dem Schützenplatz von Anwohnern der Oker erwartet, die vom letzten Hochwasser betroffen waren. Für die CDU in Schladen und für diese Anwohner ist das Thema Hochwasser immer noch aktuell, obwohl das letzte Extremhochwasser vor zwei Jahren war. Die Frage lautete: Was ist in diesen vergangenen zwei Jahren passiert, damit so ein Hochwasser nicht mehr so viel Schäden anrichten kann?
Naja, in der Zwischenzeit hat man viel geredet, doch die Umsetzungen der geforderten Maßnahmen sind für die CDU Schladen und den Anwohnern nicht zufriedenstellend. Gut, es gibt zwei Sandsacklager im Nahbereich der Oker, wo die Anwohner bei Eintritt eines Hochwassers schnell Sandsäcke beziehen könnten. Es werden auch Pegel südlich von Schladen an der Oker installiert, damit man besser vorgewarnt werden kann. Auch ist ein Hochwasserschutzwall östlich von Schladen dieses Jahr fertiggestellt worden. Nach zwei Jahren hat sich nun auch ein Arbeitskreis in der Gemeinde Schladen-Werla erstmalig getroffen. Natürlich hat man Verständnis dafür, dass ein solches Hochwasser von 2017 erst einmal fachlich ordentlich ausgewertet werden müsse. Jedoch versteht man nicht, warum so einfache, praktische Maßnahmen, wie das Auskoffern des Okerbettes unterhalb der Okerbrücke nicht zeitnah umgesetzt werden können. Es ist doch logisch, dass durch die ständige Anlandung von Materialen, die die Oker mit sich führt, die Durchfluss- möglichkeit unterhalb der Oker immer geringer wird. Fotos aus früheren Zeiten zeigen ganz deutlich auf, dass damals vielmehr Freiraum unterhalb der Okerbrücke vorhanden war.
Es wurde bei den Gesprächen deutlich, dass auch hier wieder Gründe des Natur- und Umweltschutzes gegen solche praktischen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr sprechen könnten. Aber wie sollen künftig die östlichen Okeranlieger im Ortskern vor Extremhochwasser geschützt werden? Die westliche Hochwasserschutzmauer, für die Frank Oesterhelweg und der Bürgermeister, Andreas Memmert, gekämpft hatten, hatte sich ja bereits bewährt. Hier konnte berichtet werden, dass die Verwaltung ernsthaft über verschiedene Modelle des Hochwasserschutzes am rechten Okerufer nachdenkt. Man hat hier die Gefahr bei Extremhochwasserlagen erkannt und sucht nach der besten Möglichkeit, diese einzudämmen. Frank Oesterhelweg sagte, dass er nicht zum ersten Mal das Thema Hochwasser in Schladen vor Ort behandelt habe und es wird wohl auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Die Landesregierung habe finanzielle Mittel in Höhe von 50 Millionen Euro bereitgestellt, die mit vernünftigen und umsetzbaren Anträgen abgerufen werden könnten. Er beklagte ebenfalls das mitunter schwerfällige Verhalten der zuständigen Verbände und Behörden, obwohl jederzeit bei der jetzigen Klimasituation ein Extremhochwasser zu erwarten sei.
Zum Abschluss der Sommertour in Schladen traf man sich in gemütlicher Runde mit den Anwohnern im Eiscafe Adria bei Nino und kühlte die Gemüter mit leckerem Eis herunter.
Die Sommertour von Frank Oesterhelweg fand bei allen Gesprächspartnern guten Anklang und der Landtagsabgeordnete nahm dabei mit großem Interesse das auf, womit man sich in Schladen beschäftigt. Er werde sich persönlich für die eine oder andere Angelegenheit einsetzen.
Bernward Köbbel