Viele Informationen beim Neujahrsstammtisch der CDU Schladen

Die CDU im Ortsverband Schladen hatte wieder zu einem Neujahrsstammtisch eingeladen, der im Saal des Restaurants Itschenkrug stattfand.

Der Vorsitzende, Bernward Köbbel, freute sich, zu dieser Auftaktveranstaltung wieder viele Interessierte begrüßen zu dürfen. Ganz besonders begrüßte er seine Gesprächspartner, nämlich den Bürgermeister, Andreas Memmert, die stellv. Kreisvorsitzende der CDU, Sarah Grabenhorst-Quidde, und den Fraktionsvorsitzenden der Gruppe CDU/Freie Wähler im Rat der Gemeinde Schladen-Werla, Karl-Jürgen Heldt.

B. Köbbel führte in den Abend mit den Worten ein: „Wir wissen nicht, was uns das Jahr 2020 bescheren wird – wir, die Kommunalpolitiker und die Verwaltung werden jedoch versuchen, möglichst positive Akzente zu setzen!“ Mit diesen Worten signalisierte er eine hohe Motivation und Einsatzbereitschaft der Politik und der Verwaltung zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Schladen-Werla.

Anschließend machte er einen Ausflug in die Vergangenheit, der zum Nachdenken anregte. Angelehnt an das Jahr 2020, begab er sich 100 Jahre zurück zu Beginn der sogenannten Goldenen 20iger Jahren, die weltweit, auch in Deutschland, verbunden waren mit einem wirtschaftlichen Aufschwung. Tanzen und Feiern waren angesagt –die Welt befand sich wie im Rausch. Dann wurde sie jedoch je auf den Boden der Tatsachen zurückgerissen. Die folgende Weltwirtschaftskrise, verbunden mit einer katastrophalen Inflation, führte gerade in Deutschland zu einem politischen Umschwung – leider weg von der Demokratie hin zur Diktatur eines Größenwahnsinnigen. Die junge Blüte der Demokratie wurde niedergetreten.

B. Köbbel mahnte die Zuhörer, dass das nie wieder passieren dürfe. Man möge doch immer an die Vorzüge der Demokratie denken, die auch eine freie Meinungsäußerung beinhalte – sonst hätte man sich heute Abend hier nicht treffen können. Zurück zur Gegenwart, ging er zunächst auf Sarah Grabenhorst-Quidde ein und er begrüße ihr Durchhaltevermögen. Als Landtagskandidatin habe sie zwar nicht den erwünschten Erfolg erzielen können, jedoch habe sie sich deswegen nicht davon abbringen lassen, weiterhin für ihre Region politisch aktiv zu bleiben. Auf kommunaler Ebene sammelt sie Erfahrungen, die ihr bei weiteren Kandidaturen bei Kreistags- und Landtagswahlen hilfreich sein könnten. Ihre positive Einstellung wurde von den Anwesenden mit viel Applaus honoriert.

Als hinreichend Bekannten stellte er den Bürgermeister vor. Karl-Jürgen Heldt wurde mit der Frage vorgestellt, was die CDU Schladen-Werla ohne seine Person wäre. Bei der anschließenden Fragerunde stellte Karl-Jürgen Heldt vor, worum sich die
CDU Schladen kümmere. Er verwies auf Anträge der CDU zur Schaffung eines Verkehrskreisel an der Gielder Kreuzung, auf den Beitritt der Gemeinde Schladen-Werla in die Energiegenossenschaft Harz und auf Anträge hin, die in Zusammenarbeit mit Okeranlieger zum Thema Hochwasserschutz entstanden sind. Weiterhin sei die CDU in Sachen Natur- und Umweltschutz aktiv und nannte dabei die Initiativen zu den entstandenen Blühstreifen und die Müllsammelaktionen, die auch in diesem Jahr wieder durchgeführt wird. Die CDU Schladen kümmere sich um die Sorgen und Nöte und auch um die Belange der Bürgerschaft in Schladen.

Andreas Memmert wurde auf die Haushaltssituation der Gemeinde Schladen-Werla angesprochen, die ja nicht rosig aussehe. Das musste er zwar bestätigen, jedoch wies er zurecht darauf hin, dass das nicht das Verschulden der Gemeinde Schladen-Werla sei. Vielmehr ignoriere das Land das Konnexitätsprinzip. Es gibt den Kommunen etwas vor, was sie dann aber selbst finanzieren müssten. An verschiedenen Beispielen, wie z.B. Kindergartenfreibetrag, machte er das, schon etwas wütend auf die Verursacher, deutlich. Das Land Niedersachsen und auch der´Landkreis würden sich über Einnahmen freuen, die aber den Kommunen fehlen. Wo ist das gerecht, fragte er? Eine entsprechende Klage im Zusammenwirken mit anderen Kommunen beim Staatsgerichtshof in Bückeburg werde ernsthaft erwogen. Diese Schieflagen in der Finanzierung hindern die Kommunen daran, ihre primären Aufgaben in die Tat umzusetzen (z.B. Straßensanierungen). Die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Schladen-Werla würden sich schon über das Maß hinaus mit erhöhten Grundsteuersätzen an der Konsolidierung der Gemeinde beteiligen, das müsse das Land endlich einmal anerkennen.

Weiterhin wies der Bürgermeister auf die Aktivitäten vieler Ehrenamtlicher in der Gemeinde Schladen-Werla hin, die einen großen Anteil an vorhandenen Freizeitangeboten (Freibäder, Sportvereine) haben.

Sarah Grabenhorst-Quidde vertiefte in ihrem Statement das Thema Ehrenamt und zitierte ein Gedicht von Wilhelm Busch (1832-1908) – „Willst Du froh und glücklich leben, lass kein Ehrenamt Dir geben….!“ Der Inhalt dieses Gedichtes weist eindeutig darauf hin, dass es den Ehrenamtlichen in ihrer Funktion nicht leicht gemacht werde. Mit Hinblick auf die vielen kommenden Wahlen suchen die Parteien händeringend Kandidatinnen und Kandidaten, die anschließend im Ehrenamt tätig werden könnten. Auch andere Organisation würden Nachwuchs suchen. Leider erlebe man derzeit, dass gerade Ehrenamtliche in ungerechter Weise angegangen werden – mit solchen mitunter widerlichen Attacken könne man kaum jemanden von einem Ehrenamt überzeugen.

In der letzten Fragerunde wurde der Bürgermeister noch einmal stark gefordert. Ob denn sein Antrag für eine Weltkulturerbe-Stadt Hornburg an die Kultusministerkonferenz der Länder zum Unesco-Welterbe ernst gemeint sei, wurde er gefragt. Andreas Memmert beantwortete die Frage mit einem eindeutigen „ja“ und erläuterte
mit voller Hingabe seinen Vorschlag, der auch darauf abzielt, Fördermitteltöpfe für Schladen-Werla, insbesondere für Hornburg, zu öffnen. Mit dem Hinweis auf das Ende seiner Amtszeit als Bürgermeister 2021 konnte er sich der Frage nicht erwehren, ob eine weitere Kandidatur im Raume stehe. Mit offenen Karten spielend, erklärte er den Anwesenden, dass seine Entscheidung noch nicht gefallen sei. Vielmehr werde er zusammen mit seiner Familie darüber ernsthaft nachdenken und rechtzeitig informieren.

Sarah Grabenhorst-Quidde äußerte zur Parität der Geschlechter in politischen Gremien schlicht und einfach, dass sie eine erzwungene Parität nicht für gut befände. Vielmehr mögen sich diejenige oder derjenige durch Qualität, Motivation und Aktivität für die Position empfehlen. Der Ideengeber Karl-Jürgen Heldt teilte letztendlich mit, dass auch in diesem Jahr an neuen Vorschlägen gearbeitet werde.

Zum Schluss bedankte sich B. Köbbel bei seinen Gesprächspartnern für ihr engagiertes und informationsreiches Auftreten und er hoffte auch für die Anwesenden, dass sie eine kurzweilige und interessante Gesprächsrunde erleben
konnten.

Bernward Köbbel


Foto v.l.: Andreas Memmert, Sarah Grabenhorst-Quidde, Bernward Köbbel, Karl-
Jürgen Heldt